Abgesehen von den Zeiten, in denen ich als Packer, Kellner, Kurierfahrer, Fließbandarbeiter, Disk-Jockey, Hilfslehrer, Kindergärtner, Straßen-musiker, Redakteur im Heinrich-Bauer-Verlag und Helfer auf dem Baugearbeitet habe, sind hier einige der weiteren prägenden Stationen: Ich bin Pädogoge mit Diplom in Erwachsenen-bildung, Schwerpunkt Ästhetische Erziehung. Die Ausbildung gibt es heute gar nicht mehr. Außerdem bin ich Theaterpädagoge, ich schreibe Theaterstücke und war Schauspieler, Requisiteur und Regisseur. Viele Jahre war das Theater meine größte Leidenschaft. Sprache, der Dialog auf der Bühne. Und dann gar noch die Pracht des ungesprochenen Wortes. Eine Kunst, die weitgehend verloren gegangen ist (ich spreche nicht von Pantomime).              

Auf Anregung von Mirko Bonné habe ich mich mit den Gedichten von Wolfgang Borchert befasst. Einige habe ich neu angeordnet, um eine musikalische Form zu bekommen, die ich handzuhaben verstand. und mit Melodien versehen. Mit Jurek Lamorski, dem großen polnischen Jazz-Akkordeonisten, habe ich Wolfgang-Borchert-Texten vertont und in Schulen in Deutschland zur Aufführung gebracht. Leider ist Jurek im Juli 2012 gestorben. Ein großer Musiker mit einem großen Herzen ist mit ihm von uns gegangen. Für mich war er ein Lehrer. Die Musik war sein Leben, und er hat beides leidenschaftlich gelebt.

Ich spiele und singe die schönsten deutschen Tango-Lieder und Chansons wie „Der Wind hat mir ein Lied erzählt“, „Bel Ami“, „La Paloma“ „Überall blühen Rosen“ u.a. 

Seit mehr als dreißig Jahren tanze ich den Argentinischen Tango, so dass sich mittlerweile viel in meinem Leben darum dreht – nicht nur. wenn ich mi Senioren tanze. Mitunter lege ich als Tango-DJ bei privaten Festen auf, tanze Tango mit Senioren, habe ein Tango-Theaterstück geschrieben, zu dem die großartige Bandoneonistin Judith Brandenburg (Berlin) einige Kompositionen beigesteuert hat und ich tanze diesen wunderbaren Tanz noch immer genau so gern wie vor 30 Jahren ...

Seit Konrad Stöckel mit mir und vielen Gästen das Konzert in der Laeiszhalle organisiert hat, bin ich also der „Mann aus dem Nichts“. Dabei habe ich in den 60 Jahren davor auch schon einiges erlebt - insbesondere mit der Musik, dem Theater und dem Argentinischen Tango, aber auch mit den vielen Möglichkeiten, mich über Wasser zu halten.

Der Tango ist zu meinem Beruf geworden: Ich gehe in Senioren-Einrichtungen und tanze dort Tango mit den Bewohnern, von denen viele ihr Heim kaum noch verlassen können. Dabei kann ich alles nutzen, was ich in meinem Lreben halbwegs gelernt hab: Tango tanzen, singen, Gitarre spielen, Leute unterhalten.

Wer jetzt neugierig geworden ist kann auch mehr darüber erfahren unter www.tango-fuer-senioren.de. Man kann uns engagieren, zum Beispiel zum 80. Geburtstag oder zur Goldenen Hochzeit.

 Ich schreibe Lieder, Songs, Musiktitel, bisher so etwa 100, in deutscher Sprache und gehe damit immer mal wieder auf die Bühne, mal mit der Schauspielerin Eva „La“ Langer oder mit dem Entertainer Joe Vicaire, meist solistisch, ab und zu mit Freunden, die mich begleiten.

Mit Konrad Stöckel und Ralf Bettinger habe ich im Jahr 2000 die Sideshow gegründet, mit der wir fünf Jahre lang einmal monatlich das Leben gefeiert haben – bestes Entertainment mit Musik, Comedy, Akrobatik und Kuriositäten. Der Raum war immer zum Bersten voll, immer wieder mussten Besucher gehen, weil einfach niemand mehr, auch unter Missachtung der Feuerschutzregeln, hineinging.